Fantastische Gärten in Italien 20. - 28.05.2017
Der Tarotgarten der Niki de St. Phalle, der "Park der Monster" von Bomarzo,
Daniel Spoerris "Giardino"
und Freiraum für Entspannung
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Tarotgarten

Stellvertretend für alles, was wir als Besucher des Gartens sagen könnten, lassen wir hier Niki de St. Phalle selbst zu Wort kommen:
„Im Jahre 1955 reiste ich mit meinem Mann, Harry Mathews, nach Barcelona. Als ich dort den herrlichen Parc Güell von Gaudí besuchte, begegnete ich meinem Lehrmeister und zugleich meinem Schicksal. Ich erbebte. Ich wusste, dass auch ich eines Tages einen Vergnügungspark bauen würde. Eine kleine Paradiesecke. Eine Begegnung zwischen Mensch und Natur. 24 Jahre später begann ich das größte Abenteuer meines Lebens: der Tarot-Garten. Er entstand in der Toscana auf einem Grundstück meiner Freunde Marella Agnelli und Carlo und Nicola Caracciolo. Sie gaben ihr Einverständnis zum ursprünglichen Modell, das sich jedoch in der Folge ständig ändern sollte. Der Garten wurde viel größer als ich anfangs vorhatte. Es gab keinen Zeitzwang, und ich arbeitete in völliger Freiheit. Um den Garten zu finanzieren, kreierte ich ein Parfüm und schuf Multiples. Gleich nach dem Beginn der Arbeit wurde mir klar, dass das Unternehmen ein gefährliche Abenteuer werden würde, und dass ich auf meinem Weg eine Menge Prüfungen zu bestehen hätte. Ganz zu Beginn der Arbeit litt ich an rheumatischer Arthritis. Ich konnte kaum laufen oder meine Hände bewegen, doch ich arbeitete unter Schmerzen weiter. Nichts konnte mich aufhalten. Ich war wie besessen. Ich fühlte, dass der Bau dieses Gartens mein Schicksal sein würde, wie groß auch die Schwierigkeiten wären.
In der Spielkarte der Kaiserin richtete ich meine Wohnung ein. Ich lebte und schlief im Inneren der Mutter. Die Kaiserin wurde zum Zentrum des Gartens. Sie war der Ort, wo ich mit der Arbeitsequipe zusammentraf, wo wir gemeinsam Kaffe tranken, wo ich aß und die Modelle für die anderen Karten schuf. Ich lebte allein in der Sphinx; das ist der Übername, den wir der Kaiserin gaben. Die völlige Hingabe an die Arbeit war die einzig mögliche Weise, den Garten zu bauen. Der Tarot-Garten ist nicht nur mein Werk, sondern auch der Garten all jener, die mir bei seinem Bau behilflich waren.
Als Architektin des Gartens habe ich meine Vision durchgesetzt, ich konnte nicht anders. Der Bau war mit großen Schwierigkeiten verbunden; es brauchte viel Liebe, wilde Begeisterung, Besessenheit und vor allem Glauben. Nichts hätte mich aufhalten können. Es war wie im Zaubermärchen: Bevor der Schatz gefunden wird, begegnet man Drachen, Hexen , Magiern und dem Engel der Mäßigkeit.“

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